Frankfurt am Main. Dr. Peter Rieth wurde heute von der Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid in Darmstadt mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande ausgezeichnet. Dr. Rieth leitete bis Ende 2014 den Bereich Systems & Technology in der Division Chassis & Safety des internationalen Automobilzulieferers Continental. Der Verdienstorden wurde 1989 vom damaligen hessischen Ministerpräsidenten Walter Wallmann ins Leben gerufen und seit 1990 an herausragende Persönlichkeiten für ihren außergewöhnlichen Einsatz zum Wohle des Bundeslandes Hessen und seiner Bevölkerung verliehen.
Seit Mitte der 1980er-Jahre hat Dr. Rieth die Entwicklung und Serieneinführung von Technologien im Bereich Fahrdynamik- Regelung und Fahrzeugsicherheit entscheidend vorangetrieben, indem er zum Beispiel die elektronische Stabilitätskontrolle (ESC), den Brems- und Notbremsassistenten sowie Adaptive Cruise Control
(Intelligenter Tempomat) maßgeblich mit entwickelt und in Serie eingeführt hat. Mit Hilfe dieser Fahrerassistenzsysteme werden seit Jahren viele Unfälle vermieden oder zumindest in ihrer Schwere reduziert: Allein mit der Einführung der elektronischen Stabilitätskontrolle reduzierte sich die Zahl der fahrerbedingten Unfälle um 40 Prozent. Insgesamt ist durch Sicherheitstechnologien die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland von über 10.000 in den 1990er-Jahren auf unter 3.500 im Jahr 2014 gesunken. Das auf Dr.
Rieth zurückgehende integrale Sicherheitssystem ContiGuard, das mit seiner Hilfe kontinuierlich weiterentwickelt wurde, integriert passive und aktive Sicherheitssysteme. Ziel ist es, Unfälle zu vermeiden oder die Unfallfolgen und Verletzungsrisiken für alle Verkehrsteilnehmer zu minimieren.
Kooperation mit der Wissenschaft
Der promovierte Maschinenbauer pflegte auch intensiven Kontakt zu Wissenschaft und Lehre: Seit 2002 arbeiten die Technische Universität (TU) Darmstadt und Continental unter der ehemaligen Leitung von Dr. Rieth in der interdisziplinären, mehrere Hochschulinstitute umfassenden Forschungskooperation PRORETA zusammen. Ziel ist es, die Grundlagen für die Entwicklung zukünftiger Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme zu erforschen, welche Autofahrer vor Verkehrsunfällen bewahren. Der Name PRORETA wurde dabei in Anlehnung an das gleichnamige Mitglied der Besatzung römischer Kriegsschiffe gewählt, welches im Bug des Schiffes stand und vor Untiefen und anderen Gefahren warnte. Im vergangenen Jahr wurde bereits das dritte PRORETA-Projekt erfolgreich abgeschlossen. „Ich habe es immer als unsere unternehmerische Aufgabe angesehen, die Kooperation von universitärer Wissenschaft und Industrie stärker zu fördern und Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter möglichst früh an industrierelevante Entwicklungsaufgabenstellungen heranzuführen – immer mit dem Ziel, Continentals Vision vom unfallfreien Fahren wieder ein Stück näher zu kommen“, sagte Dr. Rieth.
Internationale Anerkennung für Dr. Rieth
Dr. Rieth arbeitete auch in international bedeutenden Ausschüssen und Verbänden mit und ist weltweit als kompetenter Ansprechpartner im Bereich Fahrzeug- und Verkehrssicherheit bekannt. In Anerkennung seiner herausragenden Leistungen zur Verbesserung der Fahrzeug- und Verkehrssicherheit wurde er bereits im Jahr 2005 von der US-amerikanischen Behörde für Verkehrssicherheit (National Highway Traffic Safety Administration, NHTSA) mit dem US Government Award for Safety Engineering Excellence ausgezeichnet.
Quelle: LifePR.