Kraftstoff für die Zukunft
Autogas-Pkw haben unter den alternativen Antrieben in Deutschland die Nase vorn
Niedrige Preise, eine bessere Ökobilanz und eine ausgereifte Technik: Autogas (LPG) gewinnt als alternativer Kraftstoff immer mehr an Bedeutung. „Eine Umrüstung auf Autogas kostet etwa 1.500 Euro, es gibt aber auch viele Hersteller, die umgerüstete Modelle ab Werk und mit Garantie anbieten“, erklärt Kfz-Experte Oliver Schönfeld vom Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Der Regelfall sei aber die Nachrüstung, dabei werde ein normaler Benzinmotor für die LPG-Nutzung umgewidmet. In Sachen Sicherheit erfüllen Autogas-Kfz im Übrigen alle Bestimmungen problemlos.
Mehr als 500.000 Kfz fahren bereits mit Autogas
Neben Autogas gibt es noch Erdgas als Gas-Kraftstoff. Während hier das Netz aus bundesweit etwa 920 Tankstellen besteht, können Autofahrer an über 6.900 Stationen bereits Autogas einfüllen. Und während serienmäßige Erdgasfahrzeuge mit Unterflurtanks mit einer Tankfüllung allein im Gasbetrieb bis zu 400 Kilometer weit kommen, reicht eine LPG-Füllung normalerweise sogar für etwa 500 Kilometer im Gasbetrieb. Zahlenmäßig sind Autogasfahrzeuge deutlich in der Mehrzahl: Während mehr als 500.000 Kfz mit Autogas betrieben werden, registrierte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) Anfang 2014 erst knapp 80.000 angemeldete Erdgasautos. Deutlich geringer ist auch die Zahl anderer alternativer Antriebe: Anfang 2014 fuhren rund 12.000 Elektro-Pkw und gut 85.000 Hybridautos auf Deutschlands Straßen.
Reduzierung von Schadstoffen und CO2-Emissionen
„Autogas hat bessere Abgaswerte und emittiert weniger Schadstoffe als konventionelle Kraftstoffe“, betont Rainer Scharr, Vorsitzender des Deutschen Verbandes Flüssiggas (DVFG). Autogas verursache deutlich weniger Stickstoffdioxide und sei durch die geringe Emission von Feinstaub in der Lage, die entsprechende Belastung in Ballungszentren zu reduzieren. Im Vergleich zu einem benzinbetriebenen Auto stoße ein Autogasfahrzeug in der Betrachtung von der Bereitstellung bis zur Verbrennung zudem etwa 15 Prozent weniger CO2 aus. Seit 2009, so Scharr, wurden auf diese Weise mehr als 2,5 Millionen Tonnen CO2 vermieden.
Text: (djd/pt)