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Behutsam in die Zweiradsaison starten – Selbstüberschätzung führt immer wieder zu tödlichen Unfällen

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Thüringer Motorradtage:

Erfurt – Behutsam in die Zweiradsaison starten – Selbstüberschätzung führt immer wieder zu tödlichen Unfällen
Unfallexperte Achmed Leser warnt im Vorfeld der Thüringer Motorradtage sowie der bevorstehenden Zweiradsaison vor Selbstüberschätzung und mahnt zu gegenseitiger Rücksichtnahme. Im vergangenen Jahr sind allein von Januar bis November 626 Motorradfahrer auf deutschen Straßen tödlich verunglückt – ein Anstieg von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Foto: ARKM Archiv
Foto: ARKM Archiv

Gespannt wartet die Motorradfahrgemeinde auf die ersten Sonnenstrahlen. Zu Beginn des Jahres machen indes regionale Motorradmessen Geschmack auf Chrom, Lack und Leder – so auch die Thüringer Motorradtage am kommenden Wochenende in Erfurt. Wenn im März die ersten Motorräder mit Saisonkennzeichen wieder am Straßenverkehr teilnehmen, häufen sich erfahrungsgemäß die Verkehrsunfälle mit Beteiligung motorisierter Zweiräder. Unfallexperte Achmed Leser vom TÜV Thüringen legt Motorradfahrern nahe, behutsam in die Saison zu starten. „Oftmals führt Selbstüberschätzung nach der langen Winterpause zu folgeschweren Unfällen“, so Leser.

Wie gefährlich Motorradfahren ist, zeigt die Verkehrsunfallstatistik 2015. Besonders deutlich wird die Tragweite beim Vergleich der tödlich verunglückten Auto- und Kradfahrer mit den Zulassungszahlen. In der Bundesrepublik sind etwa 44,4 Millionen Pkw und 4,1 Millionen Krafträder angemeldet. Laut dem Statistischen Bundesamt waren in den ersten 11 Monaten des vergangenen Jahres insgesamt 1470 getötete Pkw-Insassen zu beklagen. Im gleichen Zeitraum kamen allerdings 687 motorisierte Zweiradfahrer und deren Mitfahrer bei Verkehrsunfällen zu Tode. 61 davon wies die Statistik als Fahrer beziehungsweise Soziusfahrer von Krafträdern mit Versicherungskennzeichen aus. Das waren 25,6 % (21 Personen) weniger als im gleichen Zeitraum 2014. Brisanter ist die Zahl der getöteten Fahrer und Mitfahrer schwerer Maschinen mit amtlichen Kennzeichen. Im angegeben Zeitraum bezahlten 626 Menschen in diesem Segment ihre Zweiradpassion mit dem Leben – ein Anstieg um 7 % (41 Personen) gegenüber dem Vorjahr.

Unfallexperte Achmed Leser appelliert an die gegenseitige Rücksichtnahme. „In den Monaten März und April rechnen viele nicht mit den wieder am Straßenverkehr teilnehmenden Motorradfahrern und übersehen diese schlichtweg. Die Folge sind steigende Unfallzahlen mit Personenschaden“, gibt Unfallexperte Leser vom TÜV Thüringen zu bedenken. „Kommt es zum Unfall, erleiden Motorradfahrer beziehungsweise deren Soziusfahrer teilweise schwerste Verletzungen oder kommen gar zu Tode“, betont Leser. Er empfiehlt den Zweiradfahrern, sich behutsam an das Fahrverhalten ihrer Maschinen heranzutasten. „Das Gefühl für Bremse und Kurvenfahren will über die lange Pause erst wieder erlernt werden.“ Schlaglöcher sind eine besondere Gefahr für Zweiradpiloten, gerade in schlecht einsehbaren Kurven. Umso wichtiger, den Saisonstart behutsam anzugehen und den Gashahn im Zaum zu halten.

Faszination motorisierte Zweiräder auf den Thüringer Motorradtagen

Der TÜV Thüringen zeigt auf den Thüringer Motorradtagen am 12. und 13. März auf der Messe Erfurt, wie Fahrspaß und Verkehrssicherheit zusammengehen. Zu sehen gibt es einen restaurierten Berlin-Roller, ein Fun-Bike für den Winter und einen Supersportler. Motorradbegeisterte erhalten zudem Informationen zu Fahrsicherheitstrainings, ABS- und Airbag-Systemen sowie zum Motorrad-Aktionstag des TÜV Thüringen am 30. April in Schmalkalden.

Quelle: TÜV Thüringen

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