Umfrage: Fahrerassistenzsysteme – riskantes Unwissen bei Kalibrierung
Köln – Das Thema Sicherheit ist für drei Viertel der deutschen Autofahrer das wichtigste Kriterium rund um den fahrbaren Untersatz. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts respondi im Auftrag von Carglass. Gut, dass heutzutage kleine Helferlein beim Fahren unterstützen und für Sicherheit sorgen. Viele kennen sie, aber nur etwa die Hälfte der Befragten weiß, dass viele Fahrerassistenzsysteme vom Spurhalteassistenten bis zur Schildererkennung über eine Kamera funktionieren, die an der Windschutzscheibe montiert ist. Im Falle eines Scheibentauschs müssen solche Kameras zwingend neu kalibriert werden, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert. Mit dem Begriff Kalibrierung können allerdings nur 55 Prozent der Befragten etwas anfangen. Dabei geht es um nicht weniger als die Fahrsicherheit.
Sicherheit (78,2 Prozent), Sparsamkeit (67,1Prozent) und Komfort (61,9 Prozent) – dies sind unter den Befragten die wichtigsten Aspekte an einem Auto. Besonders Frauen (82,9 Prozent) ist der Sicherheitsaspekt wichtig. Fast zwei Drittel der Befragten (63,5 Prozent) kennen aus dem Stehgreif mindestens ein Fahrerassistenzsystem vom Spurhalteassistenten bis zur Reifendruckkontrolle. Mehr als die Hälfte der Befragten Frauen (57,7 Prozent) können auf Anhieb einen oder mehrere Assistenten benennen, während es ungestützt unter den Männern 67,9 Prozent sind.
Aus einer vorgegebenen Liste wiederum erkennen nahezu alle Befragten Fahrerassistenzsysteme. Besonders bekannt: ABS (92,2 Prozent) und Einparkhilfe (89,7 Prozent), aber auch fast drei Viertel (73,1 Prozent) kennen Assistenzsysteme, die zwangsläufig auf eine Frontkamera angewiesen sind – allen voran den Spurhalteassistenten (70,7 Prozent). Doch nur die Hälfte aller Befragten (51,1 Prozent) weiß, dass viele Fahrerassistenzsysteme nur mit Hilfe einer Kamera funktionieren. Hier wiederum sind die männlichen Befragten (59,6 Prozent) besser informiert als die Frauen (39,8 Prozent).
Große Mehrheit überzeugt von Beitrag zur Fahrsicherheit
Vom Beitrag entsprechender Systeme zur Fahrsicherheit ist die deutliche Mehrheit aber überzeugt. Drei von vier Befragten (76,2 Prozent) glauben, dass Notbremssystem, Abstandsregler und Co. das Unfallrisiko minimieren und einen Beitrag zur Sicherheit auf unseren Straßen leisten. Speziell für die 30-39-jährigen ist die Relevanz des Themas groß (88,6 Prozent).
Welche Assistenten sind bereits an Bord?
Besonders weit verbreitet ist das Anti-Blockier-System (ABS). 85,2 Prozent der Befragten haben den Bremsassistenten in ihrem Auto an Bord. Deutlich mehr als die Hälfte (55,1 Prozent) fahren einen Wagen mit ESP. Immerhin 16,0 Prozent geben an, dass sie bereits über einen Spurhalteassistenten im Auto verfügen – und dieser agiert mit einer Frontkamera. Fast jeder Zehnte (9,3 Prozent) verfügt über eine Schildererkennung; ebenfalls ein kamerabasierter Assistent. Im Schnitt sind sich 14,6 Prozent sicher, dass in ihrem Hauptfahrzeug eine Kamera verbaut ist. Erwartungsgemäß unterscheidet sich die Quote je nach Fahrzeugsegment. Während unter Fahrern der Kompaktklasse nur jeder Zehnte angibt, eine Kamera zu besitzen, liegt die Quote in der Mittelklasse bereits bei etwa einem Fünftel (20,3 Prozent), bei SUVs sind es sogar fast ein Drittel (29 Prozent).
Notwendigkeit der Kalibrierung ist vielen unklar
Unabhängig davon, um was für ein Auto es sich handelt, haben alle eines gemein: Hat es eine Frontkamera an Bord, muss diese nach einem Scheibentausch kalibriert werden. Das bedeutet, dass die Messinstrumente auf die Korrektheit überprüft werden und bei vorhandenen Abweichungen neu eingestellt werden. Immerhin mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller befragten Autofahrer können sich unter dem Begriff Kalibrierung etwas vorstellen. Aber 4,1 Prozent verbinden damit etwas anderes und satte 40,9 Prozent haben keine Vorstellung, was mit dem Begriff gemeint ist. Dabei ist eine solche nach einem Scheibentausch unerlässlich für die korrekte Funktionsweise der Fahrerassistenzsysteme. Beispiel Spurhalteassistent – bereits eine Abweichung des Kamerawinkels um 1° kann bei einem Spurhalteassistenten auf 100 Metern zu Abweichungen bis zu 1,75 Metern führen und stellt damit ein Sicherheitsrisiko dar.
Bei Carglass erhalten Kunden schon jetzt zusätzlich zu ihrer Rechnung ein schriftliches Protokoll der erfolgreichen Kalibrierung – das branchenweit einzige seiner Art. Es liefert im Falle eines Unfalls ein wertvolles Indiz, um falsch eingestellte Fahrerassistenzsysteme als Ursache auszuschließen.
Quelle: Carglass Deutschland