Carsharing in Deutschland: Millionengrenze geknackt
Das Motto „Teilen statt besitzen“ ist ein mit stetiger Geschwindigkeit steigender Trend. Dies zeigte jetzt die Jahresbilanz 2014. Dabei wurde erstmals die Millionengrenze geknackt.
Nach dem aktuellen Stand des Jahresberichtes des Bundesverbands CarSharing existierte am 1. Januar 2015 in 490 deutschen Städten die Möglichkeit, auf dem Weg von A nach B stationsbasierte oder stationsunabhängige Angebote zu nutzen. Ein Jahr zuvor waren es noch 110 weniger. Ein Zuwachs von 17,9 Prozent. Und diese Angebote werden offenbar eifrig genutzt. Am Stichtag waren 1.040.000 Fahrgäste bei den Anbietern angemeldet. 37,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Zwar sind einige der Kunden bei mehreren Carsharing-Anbieter registriert. Doch was zählt, ist die Zahl der potentiellen Zugriffsmöglichkeiten. Sie zeigt, dass der Trend boomt.
Die meisten Neukunden gewannen dabei jene Anbieter, die ihre Fahrzeuge stationsunabhängig zur Verfügung stellen. Hier erhöhte sich die Gesamtkundenzahl von 437.000 auf 660.000. Willi Loose, Geschäftsführer des Bundesverbands CarSharing e.V. dazu: „Die free-floating Angebote der Automobilhersteller werden tendenziell eher für kurze innerstädtische Fahrten genutzt. Fahrten bei stationsbasierten Anbietern sind hingegen zeitlich und von der Distanz her länger.“ Und offensichtlich greifen die Städter bei kurzen Fahrten gerne darauf zurück. Das Wachstum der stationsunabhängigen Anbieter betrug im Vergleich zum Vorjahr immerhin 51 Prozent. Ihre Kundenzahl stieg um 18,8 Prozent.
Die Zahl der Fahrzeuge, die in ganz Deutschland 2014 verfügbar waren, um jederzeit genutzt zu werden, betrug insgesamt 15.400 Stück. Bei den stationsbasierten Anbietern teilten sich statistisch gesehen 42 Kunden ein Auto, bei den stationsunabhängigen 103. Ein deutlicher Unterschied. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der Führerscheinbesitzer in Deutschland beträgt der Anteil der über eine Million angemeldeten Kunden für Carsharing zwar nur 1,5 Prozent. Doch die Tendenz ist offensichtlich steigend. Es wird sich in den nächsten Jahren sicher noch mehr tun.
Quelle: djd/dmd