bau bau ist mehr als eine Ausstellung. Es ist zugleich das Beispiel für die ertragreiche Zusammenarbeit zwischen einer Künstlerin, einer Institution und einem Unternehmen: Céline Condorelli, dem HangarBicocca und Pirelli. Indem alle Beteiligten ihr Wissen, ihre Fertigkeiten, ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und ihre humanistischen Visionen einbrachten und teilten, entstand ein besonderer Dialog. Und eine komplexe Erfahrung, die sich über einen Zeitraum von Herbst 2013 bis Ende 2014 erstreckte. In diesen Monaten war die Künstlerin unmittelbar in die Produktionsprozesse des Unternehmens eingebunden. Sie besuchte mehrfach Pirelli Werke, nahm sogar an Reifentests teil oder forschte im legendären Archiv der Pirelli Foundation. Nicht zuletzt b-suchte sie Grand Prix-Rennen der Formel 1, deren Teams exklusiv von Pirelli beliefert werden.
Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stand das Pirelli Technologie-Zentrum in Settimo Torinese bei Turin. Die erstklassige technologische Ausstattung des Werks sowie das futuristische Design des Hauptgebäudes, entworfen vom Star-Architekten Renzo Piano, boten den idealen Rahmen für Céline Condorellis Arbeit.
Die Künstlerin, deren Werk eine tiefgründige Reflektion von Produktionsprozessen darstellt, sprach dort mit Ingenieuren und weiteren Experten, um die Abläufe, Techniken und Materialien einer Reifenproduktion kennenzulernen. Dabei griff Condorelli in den Entwicklungsprozess ein und veränderte das Endprodukt. Auf diese Weise dokumentierte sie ihre Gespräche mit den Mitarbeitern, die an dem Fertigungsprozess beteiligt waren. So entstand die Installation Carbon Black (2014). Gegliedert durch verschiedene Elemente und komponiert aus historischen Dokumenten der Pirelli Stif-tung, veränderten Reifen und gekreuzten Profilspuren, die den Raum des Hangar-Bicocca zerteilen, ist Carbon Black ein gelungenes Zeugnis des Prozesses, der zur Schaffung der Installation führte.
Gemeinsam mit den weiteren Exponaten der Ausstellung bau bau wird Carbon Black im HangarBicocca präsentiert. Die Werke der Künstlerin laden die Besucher dazu ein, neue Formen der Koexistenz von Ideen und Funktionen herzustellen und die Beziehungen zwischen Kunst und Architektur, zwischen Raum und soziohistorischen Kontexten neu zu interpretieren.
Neuen Ausdrucksformen gegenüber aufgeschlossen zu sein, nach technischer Perfektion zu streben und Innovationen zu kreieren, diese Eigenschaften kennzeichnen Pirelli seit über 140 Jahren. Bereits zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts kooperierte das Unternehmen mit Künstlern, Grafikern, Fotografen und Designern. Dabei entdeckte und förderte es kreative Talente, die später weltberühmt wurden, darunter Bruno Munari, Ugo Mulas, Gabriele Basilico, Bob Noorda und Alessandro Mendini.
Sie machten Pirelli zu einem Ort, an dem zeitgenössische Kultur zirkuliert, sowie zu einer treibenden Kraft hinter sozialen Entwicklungen. Dieses Engagement spiegelt sich auch in der Förderung des HangarBioccca.
Pirelli Deutschland GmbH.
