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EU-Neuwagenmarkt 2016 mit starkem Plus – Volkswagen gewinnt wieder Marktanteile

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Stuttgart – Dank starker Zuwächse im Osten und im Süden Europas und trotz eines eher schwachen Dezembers konnte der europäische Neuwagenmarkt im vergangenen Jahr deutlich zulegen: EU-weit stieg der Absatz im vergangenen Jahr um 6,8 Prozent auf 14,6 Millionen verkaufte Pkw, im Dezember legten die Neuzulassungen um 3,0 Prozent zu. Im Gesamtjahr 2016 stieg der EU-Neuwagenmarkt damit auf ein Neun-Jahres-Hoch; zuletzt wurden im Vorkrisenjahr 2007 mehr Neuwagen verkauft als 2016.

Von den großen Ländern legten im vergangenen Jahr vor allem Italien und Spanien (plus 16 bzw. 11 Prozent) deutlich zu, was auf Aufholeffekte nach mehreren Krisenjahren zurückzuführen ist. Aber auch Frankreich und Deutschland entwickelten sich mit Wachstumsraten von jeweils fünf Prozent erfreulich – in Deutschland erreichte der Neuwagenmarkt den höchsten Stand seit dem Jahr 2009, als die Abwrackprämie die Pkw-Verkäufe in die Höhe trieb.

Eine bemerkenswerte Dynamik zeigt zudem der osteuropäische Markt: In Polen stiegen die Neuzulassungen im Jahr 2016 um 17 Prozent, in Ungarn sogar um 25 Prozent.

Quelle: Ernst & Young GmbH

„Der europäische Neuwagenmarkt blieb auch zum Jahresende im Wachstumsmodus – mit 14,6 Millionen Neuwagen ist inzwischen fast wieder das Niveau der Vorkrisenjahre erreicht“, kommentiert Peter Fuß, Partner bei EY. Er rechnet für das Jahr 2017 allerdings mit einer geringeren Wachstumsdynamik: „Die europäische Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs, das Konsumentenvertrauen ist dank niedriger Zinsen und einer steigenden Beschäftigung hoch, zusätzlich erleichtern sehr attraktive Finanzierungsangebote den Neuwagenkauf. Allerdings nehmen die Risiken zu: Die Spritpreise steigen, das Wirtschaftswachstum lässt nach, die politische Unsicherheiten sind hoch – in drei Ländern stehen wichtige Wahlen an, erste konkrete Auswirkungen der Brexit-Entscheidungen dürften sichtbar werden. Zudem ist mit einem leichten Zinsanstieg zu rechnen, was sich mittelfristig auch auf die Finanzierungskosten bei Neuwagenkauf auswirken würde.“ Ohnehin sei inzwischen ein hohes Absatzniveau erreicht, von dem aus weiteres Wachstum schwierig werde. Fuß rechnet daher nur mit einem Marktwachstum in der EU von drei bis vier Prozent – der deutsche Markt könnte nach seiner Einschätzung um zwei Prozent zulegen.

Die nachlassende Wachstumsdynamik zeigte sich bereits im Schlussquartal des vergangenen Jahres: Nachdem das Marktwachstum in den ersten drei Quartalen noch bei 8,0 Prozent gelegen hatte, schrumpfte das Plus in den letzten drei Monaten des Jahres auf 2,9 Prozent.

Stark unter Druck dürfte in diesem Jahr der Absatz von Diesel-Modellen sein, wobei der Dieselantrieb vor allem in den unteren Segmenten Marktanteile abgeben werde, erwartet Fuß: „Die anhaltende Diskussion um die Luftverschmutzung in den Innenstädten und die Gefahr von Diesel-Fahrverboten wird zu weiterer Verunsicherung unter potenziellen Diesel-Käufern führen. Zudem werden immer strengere Grenzwerte und die nötigen zusätzlichen technischen Maßnahmen zur Abgasreinigung Diesel-Fahrzeuge zukünftig deutlich teurer machen“.

Volkswagen gewinnt erneut Marktanteile

Der Volkswagenkonzern verzeichnete im Dezember EU-weit ein Absatzwachstum von 6,7 Prozent – trotz der relativ schwachen Entwicklung in Deutschland, wo der Konzern ein Absatzrückgang von 1,4 Prozent einfuhr. In wichtigen anderen EU-Ländern hingegen ging es für Volkswagen zum Teil kräftig aufwärts: in Frankreich um 19 Prozent, in Großbritannien um 20 Prozent, in Italien sogar um 31 Prozent. EU-weit stieg der Volkswagen-Marktanteil im Dezember von 22,3 auf 23,1 Prozent – das zweite Plus in Folge, nachdem der Konzern in den vorangegangenen 16 Monaten kontinuierlich Marktanteile abgeben musste.

Quelle: Ernst & Young GmbH

Für das Gesamtjahr 2016 ist die Bilanz des Volkswagen-Konzerns allerdings negativ: Der Marktanteil sank von 24,6 auf 23,9 Prozent. Besser entwickelten sich die beiden anderen deutschen Automobilkonzerne: BMW konnte EU-weit seinen Marktanteil dank eines Absatzwachstums von zehn Prozent von 6,5 auf 6,7 Prozent ausbauen, bei Daimler stiegen die Verkäufe sogar um knapp 14 Prozent, der Marktanteil kletterte von 5,8 auf 6,2 Prozent. Alle drei deutschen Konzerne kamen im Jahr 2016 EU-weit auf einen gemeinsamen Marktanteil von 36,8 Prozent – im Vorjahr lag er noch bei 37,0 Prozent.

Quelle: Ernst & Young GmbH

Quelle: Ernst & Young GmbH

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