Gebrauchtwagenpreise klettern auf Allzeithoch
München – Die Preise für Gebrauchtwagen zogen im Februar kräftig an. So stieg der Durchschnittspreis im monatlichen AutoScout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) um 1,3 Prozent auf ein Allzeithoch von 19.262 Euro (Januar: 19.011 Euro). Zum Vergleich: Vor einem Jahr notierte der AGPI noch bei 18.370 Euro. Bis auf Kleinwagen legten alle Segmente im Februar preislich zu, am stärksten Fahrzeuge der Oberklasse. Gleichzeitig stieg das Interesse an Gebrauchtwagen mehrheitlich. Den größten Zuwachs erfuhr dabei die Kategorie Kleinwagen.
„In den letzten zwei Jahren hat sich das jährliche Winterhoch der Gebrauchtwagenpreise nach hinten verschoben. Bis 2014 sanken die Preise bereits ab Januar kontinuierlich – bis zum Preistief im Sommer. Seit 2015 ist der alljährliche Preisrückgang aber erst ab März zu beobachten. So wird es sich voraussichtlich auch dieses Jahr verhalten“, sagt Sebastian Lorenz, Vice President Consumer bei AutoScout24. „Unsere monatliche Auswertung zeigt aber auch, dass Suchende immer Modelle finden können, die sich preislich besonders günstig entwickeln. Hierbei unterstützen wir sie mit unserem AGPI.“
Durchschnittspreise: Oberklasse und Sportwagen mit den größten Steigerungen
Die durchschnittlichen Gebrauchtwagenpreise zogen nach einer kurzen Pause im Januar noch einmal ordentlich an. Bis auf die Kleinwagen konnten alle Segmente preislich zulegen. Den größten Sprung legten Fahrzeuge der Oberklasse (Durchschnittspreis: 44.400 Euro) mit plus 2,2 Prozent hin. Doch einige Modelle dieses Segments verbuchten prozentual Abschläge. Günstiger angeboten wurde zum Beispiel die A7-Baureihe von Audi (-2,0 Prozent), genauso wie Teslas Modell S (-1,3 Prozent). Bei den Sportwagen (48.561 Euro) lag die Steigerung mit plus 1,4 Prozent ebenfalls noch über dem allgemeinen Durchschnitt.
Unter AGPI-Durchschnitt blieben im Februar Autos der Mittelklasse (20.148 Euro) und SUV/Geländewagen (27.218 Euro) mit einem Plus von je 1,1 Prozent. Knapp dahinter landeten die Obere Mittelklasse (+0,8 Prozent, 25.997 Euro) und Vans (+0,6 Prozent, 16.782 Euro). Die geringste Steigerung verbuchte die Kompaktklasse (15.619 Euro) mit einem Plus von 0,5 Prozent. Prozentual unverändert zeigten sich die Preise bei den Kleinwagen (10.109 Euro). Wer den Markt ohne starre Präferenzen sondierte, konnte dennoch punkten: So fielen die Preise aller Jahrgänge des Lancia Ypsilon (-4,6 Prozent) ebenso wie beim VW Lupo (-3,7 Prozent), dem BMW-Elektroauto i3 (-3,0 Prozent) oder dem Nissan Micra (-2,9 Prozent), dessen Nachfolger im März startet.
Angebotsentwicklung: Bestandsabbau auf breiter Front
Der Bestand entwickelte sich über alle Segmente hinweg rückläufig. Am stärksten sank erneut saisonbedingt das Angebot bei den Sportwagen (-7,6 Prozent). Die Bandbreite reichte hier von minus 31,4 Prozent beim Ferrari 355 bis zu plus 47,6 Prozent beim Lamborghini Murciélago. Der zwölfzylindrige Supersportwagen – von 2001 bis 2010 als Coupé und Roadster im Angebot – legte damit beim Angebot ebenso überproportional zu wie der mit einem 400-PS-Fünfzylinder bestückte Audi TT RS (+45,6 Prozent). Um einiges geringer war der Bestandsabbau bei Kleinwagen (-5,5 Prozent) sowie der Kompakt- (-4,0 Prozent) und Mittelklasse (-3,5 Prozent). Dahinter reihten sich Vans (-3,0 Prozent) und mit je minus 2,4 Prozent die Segmente Oberklasse und SUV/Geländewagen ein. Mit durchschnittlich minus 1,4 Prozent bildete die Obere Mittelklasse im Februar das Schlusslicht. Allerdings ist selbst hier die Bandbreite zwischen den einzelnen Angeboten recht groß: Zwischen plus 6,8 Prozent (Lexus GS-Reihe) und minus 13,4 Prozent (Alpina D-Reihe) war alles vertreten.
Beliebtheit: Interesse steigt, nur drei Segmente mit leichten Rückgängen
Ein gemischtes Ergebnis lieferte diesmal die Analyse der Seitenaufrufe. Kleinwagen (+12,0 Prozent), Vans (+8,3 Prozent) und Kompaktklasse (+7,7 Prozent) konnten wesentlich mehr Interesse auf sich ziehen als noch im Vormonat. Aber auch Mittelklasse (+5,1 Prozent) und Obere Mittelklasse (+2,0 Prozent) legten zu. Erstaunlicherweise zählte bei den Kleinwagen das bereits seit Ende 2010 angebotene Elektroauto Mitsubishi I-MiEV zu den Fahrzeugen mit der höchsten Steigerung bei den Suchenden (+73,7 Prozent) – vor dem zweisitzigen Kleinst-Cabrio Ford Streetka (+53,3 Prozent) und dem VW up!-Derivat Seat Mii (+40 Prozent). In drei Segmenten waren die Seitenaufrufe dagegen rückläufig: Oberklasse (-1,5 Prozent), Sportwagen (-1,2 Prozent) und SUV/Geländewagen (-0,3 Prozent) verbuchten weniger Zugriffe auf dem Gebrauchtwagenportal.
Quelle: AutoScout24