KFZ-Gewerbe: ZDK im Dialog mit Europa-Parlamentarier
Bonn– Die überbordenden bürokratischen Lasten der kleinen und mittelständischen Unternehmen waren ein Thema beim Meinungsaustausch der ZDK-Geschäftsführung in Bonn mit Axel Voss, Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP). Insbesondere die nicht eindeutig formulierte und auf einer europäischen Richtlinie fußende Verordnung zur Verbrauchskennzeichnung von Kraftfahrzeugen (Pkw-EnVKV) öffne der „Abmahnindustrie“ Tür und Tor, betonte ZDK-Hauptgeschäftsführer Axel Koblitz.
Dabei würden massenweise Bagatellen wie die Schriftgröße der notwendigen Hinweise oder deren Platzierung in einer Anzeige sowie fehlende Hinweise beim Teilen von Artikeln in sozialen Netzwerken abgemahnt. Das habe weder mit Verbraucher- noch mit Umweltschutz zu tun, sondern sei reine Abzocke. Gut gemeinte Initiativen wie die Verbraucherrechte-Richtlinie bürdeten den Betrieben darüber hinaus umfängliche Informationspflichten auf, die den Verbraucher mit Bergen von bedrucktem Papier allein ließen und damit zu mehr Verwirrung statt Aufklärung führten. Es bestehe die Gefahr, die Verhältnismäßigkeit zwischen dem Schutz der Verbraucher und der Unternehmen aus den Augen zu verlieren.
Als stellvertretender Vorsitzender des Rechtsausschusses im Europäischen Parlament zeigte Axel Voss Verständnis für die Position des Kfz-Gewerbes. Er wies zudem auf die Bedeutung des Datenschutzes im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung hin. Hier bestehe das Spannungsfeld zwischen dem Schutz des Einzelnen und der unternehmerischen Dynamik, etwa neue Internet-Geschäftsideen auch auf Basis fein gefilterter Daten zu entwickeln. Er sehe seine Aufgabe als Parlamentarier auch darin, hier einen pragmatischen Mittelweg zu beschreiten. Voss bot an, sich als Abgeordneter mit seinen Möglichkeiten für Verbandsinitiativen gegenüber der Europäischen Kommission einzusetzen.
Quelle: (ots)