Ausfallkosten mithilfe sicherer Verbindungen vermeiden
Düsseldorf. Welchen Einfluss haben die Kraftübertragung und das dynamische Betriebsverhalten auf die Lebensdauer? Wo liegen die Vorteile kombinierter form- und reibschlüssiger Verbindungen? Wie lassen sich komplexe Kerben effizient in FE-Berechnungen abbilden? Mit diesen und weiteren Fragen befassen sich Hersteller, Anwender und Wissenschaftler auf der 6. VDI-Fachtagung „Welle-Nabe-Verbindung“ am 5. und 6. November 2014 in Karlsruhe.
Die Veranstaltung eröffnet Tagungsleiter Prof. Leidich von der TU Chemnitz. Anschließend erläutert ein Vertreter von Schaeffler in seinem Plenarvortag, wie die automobile Verbindungstechnik im 21. Jahrhundert aussehen wird. Er fokussiert dabei auf die Anforderungen an Welle-Nabe-Verbindungen in der Elektromobilität.
Kenntnisse über Versagensmechanismen sind für eine sichere Auslegung der Welle-Nabe-Verbindung unabdingbar. Welchen Einfluss die Reibung und die Reibdauerbeanspruchung auf die Lebensdauer haben und welche Versagensvorhersagen und Optimierungsmaßnahmen greifen, erläutern Experten. Weitere Themen sind unter anderem Simulationsstrategien, um raue Oberflächen bezüglich des Reibungsverhaltens zu beurteilen.
Die korrekte Berechnung der Zahnwellen spielt für die beanspruchungsgerechte Gestaltung und damit für die Funktionserfüllung eine wichtige Rolle. Referenten zeigen beispielsweise, wie sich die Kerbwirkung ermitteln und analysieren lässt und wie sich Grenzbelastungen bestimmen lassen. Darüber hinaus präsentieren sie Modelle zur Berechnung der Zahnfestigkeit.
Ein weiteres Thema der Tagung sind neueste Auslegungskonzepte und FE-Methoden zur Berechnung von Welle-Nabe-Verbindungen in Leichtbauweise. Vortragende betrachten potenzielle Einsatzgebiete aber auch die Herausforderungen bei der Dimensionierung von Antriebswellen in Faserverbundbauweise. Eine Poster- und Fachausstellung begleitet die Konferenz.
Am Vortag der VDI-Fachtagung, dem 4. November 2014, findet ein Spezialtag zum Thema „Gestaltung und Berechnung von Passverzahnungen“ statt. Neben der Vorgehensweise zur Berechnung von sehr leistungsfähigen Passverzahnungen, lernen die Teilnehmer Optimierungspotentiale kennen, um die Tragfähigkeit und die Lebensdauer zu steigern.