Erfolg durch Sortimentsvielfalt? Autohandel setzt auf neue Angebote
Chipkrise, Corona und Co. haben die Grenzen bewährter Vertriebskonzepte aufgezeigt und den Autohandel zum Umdenken bewegt. Daher stellen Deutschlands Fahrzeughändler Investitionen in ihre Angebotspalette an erste Stelle, wenn es darum geht, ihren Betrieb für die Zukunft zu wappnen: 27 Prozent der Händler, die im Rahmen der Branchenstudie 2022 von mobile.de befragt wurden, gaben an, dass sie einen geschenkten Betrag von 100.000 Euro in Anpassungen ihres Sortiments investieren würden. Doch nicht nur die Erweiterung der Fahrzeugkategorien, auch Sharing-Angebote und Fahrradstationen könnten Alltag im Autohandel der Zukunft werden.
Wer ein Auto erwirbt, hat in der Regel hohe Ansprüche und die Zahl der alternativen Mobilitätslösungen wird zunehmend größer. Ein breites Sortiment und eine hohe Angebotsvielfalt können für Käufer entscheidend sein. Autohändler, die dies vorweisen können, schätzen die Zukunft des eigenen Betriebs besonders optimistisch ein (67 Prozent). Fast zwei von drei Händlern (60 Prozent) planen daher mittelfristig eine Erweiterung ihres Sortiments- und Dienstleistungsangebots. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Händler möchte dem Wandel der Automobilbranche hingegen mit Spezialisierungen begegnen. Vor allem die Händler im Osten Deutschlands (42 Prozent) sehen dies als besonders zukunftsweisend an. Der Autohandel im Westen (56 Prozent) tendiert laut Studie hingegen mehr zu einem möglichst breiten Sortiment.
Alternative Angebote auf dem Vormarsch
Mehr als zwei Drittel der befragten Autohändler (82 Prozent) gaben an, bis 2030 zunehmend in neue Geschäftsmodelle investieren zu wollen, oder es bereits zu tun. Mehr als jeder dritte Händler ist der Ansicht, dass sich Autohäuser in den kommenden Jahren zunehmend zu Mobilitätshubs entwickeln werden, die diverse Angebote bereitstellen. Dabei würden 30 Prozent der Händler alternative Beförderungsangebote wie Carsharing & Co. nicht mehr als Konkurrenz ansehen, sondern diese sogar selbst anbieten. Noch mehr Zustimmung äußern Autohändler gegenüber der Vermietung von Autos, Wohnmobilen und E-Bikes. Rund 33 Prozent der Händler halten diese Zusatzangebote für besonders wichtig, um in Zukunft erfolgreich zu sein, 29 Prozent haben diese bereits in ihr Angebot integriert.
Auch die angebotenen Fahrzeugarten werden vielseitiger, wie die studienbegleitenden Reportagen, Whitepaper und Podcast-Folgen von mobile.de zeigen. „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich mal Fahrräder verkaufen würde“, erzählt beispielsweise Oliver Bohn, Geschäftsführer des Autohauses Kuhn + Witte, in der Reportagereihe “mo:re Expedition” im Rahmen der Branchenstudie. Weitere spannende Erkenntnisse und Einordnungen werden unter anderem im ersten mo:re Podcast zur Zukunft des Autohandels mit dem Automotive Business Coach Derek Finke am 17.08. zu hören sein.
Quelle: mobile.de GmbH