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Unfallfalle Erntedreck

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Mit der Erntezeit müssen sich Verkehrsteilnehmer wieder auf unerwartete Verkehrsbedingungen einstellen. Glatte Straßen im Sommer, Nebel bei Sonnenschein oder brenzlige Situationen mit entgegenkommenden Erntefahrzeugen auf eigentlich ausreichend breiten Straßen gehören dazu. Erntedreck, Staubentwicklung und Überbreite von landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen wie Traktoren und Mähdreschern können zur Unfallfalle werden, darauf weist Unfallexperte Achmed Leser vom TÜV Thüringen hin.

Die Einflüsse von Erntemaschinen auf die Verkehrsinfrastruktur sind nicht zu verkennen. „Eine mit Erntedreck verschmutze Fahrbahn kann schnell zu einer Rutschpartie werden“, meint Achmed Leser vom TÜV Thüringen. Abgelagerte Erdreste von der Feldarbeit können nicht komplett vermieden werden, sie bergen aber eine erhebliche Unfallgefahr. Gerade dann, wenn noch Regen hinzukommt. „Vor allem für motorisierte Zweiradfahrer bedeutet das eine erhöhte Sturzgefahr“, so Leser. Aber auch Getreidekörner auf trockener Fahrbahn können dazu führen, dass die Traktion der Reifen verringert wird und damit Bremswege länger werden.

Eine für viele nicht vorhersehbare Situation kann entstehen, wenn durch das Abernten von Getreide oder das Fahren von Landmaschinen auf Feldwegen die starke Staubentwicklung plötzlich die Sicht einschränkt. Auch entgegenkommende Großerntemaschinen können zur Kollisionsgefahr werden, vor allem bei schlechteinsehbaren Kurven oder an Kuppen. „Letztlich heißt es zur Erntezeit, runter mit der Geschwindigkeit und erhöhte Bremsbereitschaft. Hier greift im Falle eines Unfalles Paragraf 3 der StVO.

Darin heißt es: Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen anzupassen“, gibt Leser zu bedenken.

„Besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit sollten Verkehrsteilnehmer beim Überholen von Erntefahrzeugen walten lassen. Oftmals kommt es zu folgenschweren Unfällen, wenn Fahrspurwechsel der landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge übersehen werden, weil diese auf einen Feldweg ausscheren beziehungsweise abbiegen wollen. Die Sicht nach vorn und ob ein Überholvorgang eingeleitet werden kann, wird aufgrund des hohen Aufbaus, der Beladung und der Breite der Fahrzeuge häufig eingeschränkt“, so der Unfallexperte.

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