Vernetztes Fahren und Datenschutz
Stuttgart. Fachwissen austauschen, Trends identifizieren und offene Fragen klären – mit dieser Intention sucht Daimler zum Thema Datenschutz die öffentliche Debatte und geht in den Dialog mit seinen Stakeholdern. Mit der Fachtagung „Automobil auf der Datenautobahn“ bietet das Unternehmen ein neues Forum für den interdisziplinären und konstruktiv-kritischen Austausch zum Thema Datenschutz. Mehr als 80 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, NGOs und Aufsichtsbehörden diskutieren am 18. September in Stuttgart die Chancen und Herausforderungen des vernetzten und autonomen Fahrens.
Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Integrität und Recht, eröffnet die Fachtagung. In ihrer Keynote betont sie, dass die neuen Technologien den Fahrer entlasten und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen, zugleich aber auch neue Rechtsfragen z.B. über die Rechte an den Daten und die Haftung aufwerfen. Daimler stellt sich diesen Herausforderungen. Der Gewährleistung des Datenschutzes und der Datensicherheit bei vernetzten Fahrzeugen misst das Unternehmen große Bedeutung zu. Dr. Hohmann-Dennhardt: „Maximale Sicherheit und hoher Komfort bei gleichzeitiger Wahrung des Datenschutzes – wir haben Beides im Blick. Denn für uns ist klar: Datenschutz ist Kundenschutz.“
„Privacy by Design“ als Kernfrage in Forschung und Entwicklung
Dass Datenschutz bei Daimler bereits bei der Konzeption von vernetzten Diensten eine zentrale Rolle spielt, zeigen am Vormittag der Fachtagung Experten aus dem Daimler Forschungs- und Entwicklungsbereich in Kurzvorträgen und beim Austausch mit den Tagungsteilnehmern im Plenum. So stellt Stephan Steinhauer, Leiter Mercedes connect me, die neuen vernetzten Dienstleistungen wie Life Traffic, eCall, Pannenmanagement und Fahrzeug-Finder von „connect me“ vor. Peter Häußermann, Leiter Telematik, und Ralf Lamberti, Leiter User Interaction & Connected Car, präsentieren die Welt der Mercedes-Benz Apps und erläutern alle relevanten Sicherheitsvorkehrungen für das vernetzte Fahrzeug. Einen Blick in die Zukunft gibt der Kurzvortrag von Prof. Dr. Ralf Herrtwich, Leiter Fahrerassistenz- und Fahrwerksysteme, der das Themenfeld „Autonomes Fahren und Event Data Recorder“ vorstellt.
Neue Herausforderungen für Politik und Verbraucherschutz
Der Gestaltung des Datenschutzes bei den intelligenten Verkehrssystemen der Zukunft, den so genannten „Car-to-X“ Systemen, widmet sich am Nachmittag Peter Schaar, Vorsitzender der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz sowie Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit a.D.. Prof. Dr. Alexander Roßnagel, Leiter des Fachgebiets Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Recht der Technik und des Umweltschutzes, Institut für Wirtschaftsrecht an der Universität Kassel, veranschaulicht in seinem Impulsvortrag die Rechtsfolgen des vernetzten Automobils und beleuchtet die Frage, wie der Kunde über seine Daten bestimmen kann. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, betrachtet das Thema Datenschutz aus Sicht der Verbraucherpolitik. Anschließend diskutieren Bundestagsabgeordnete mit den Tagungsteilnehmern die neuen Herausforderungen für die Politik.
Klare Prinzipien zur Wahrung des Datenschutzes
Konsens herrscht bei der Erkenntnis, dass guter Datenschutz ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz des vernetzten und autonomen Fahrens ist. Daimler begleitet die neuen Entwicklungen daher mit klaren Prinzipien: So steht bei der Nutzung von vernetzten Diensten die Selbstbestimmungdes Kunden im Vordergrund. Er muss selbst entscheiden können, ob er seine Daten weitergeben möchte – entweder per Einwilligung, per Vertrag oder per Knopfdruck.
Voraussetzung dafür ist, dass der Kunde gut informiert ist, wann welche Daten zu welchem Zweck erhoben werden. Für den Kunden muss transparent sein, wie die Datenverarbeitung funktioniert. Darüber informiert das Unternehmen umfassend unter Nutzung verschiedener Medien.
Die höchsten Ansprüche an die Sicherheit des Fahrzeuges, für die Daimler steht, gelten in gleicher Weise für die IT-spezifischen Risiken des vernetzten Fahrzeugs. Daimler schützt die Kunden vor Manipulationen und Missbrauch der für die Fahrzeugkommunikationssysteme erforderlichen Daten. Der Schutz der Daten erfordert die ständige aktive Weiterentwicklung der Datensicherheit, orientiert am IT-technischen Fortschritt.
Mit der Fachtagung „Automobil auf der Datenautobahn“ möchte Daimler einen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion zum Thema „Vernetztes Fahren und Datenschutz“ leisten und die Gestaltung der erforderlichen Rahmenbedingungen voranbringen. Bei seinem jährlich stattfindenden „Sustainability Dialogue“ am 12. und 13. November 2014 in Stuttgart setzt der Stuttgarter Autobauer die Diskussion mit den verschiedenen Stakeholder-Gruppen fort.